Tagesbericht 10. Tag (24.11.17) – „Traditioneller Häuserbau“ (geschrieben von Gabriele)

Wir betreten das Gebäude der Firma, die wir heute besuchen, und riechen sofort den Geruch nach Holz und fühlen uns an einen gemütlichen Abend am Kamin in einer Blockhütte erinnert. Die Firma stellt Baumaterialien für traditionelle japanische Häuser her. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung des Geschäftsführers bekommen wir weiße Helme aufgesetzt und fühlen uns wie ein Sturmtrupp in „Star Wars“. Gemeinsam geht es in die Werkshalle. Wir sehen wie die Balken zugeschnitten werden und uns wird erklärt, dass die diese mit einem „legoartigen“ Stecksystem versehen werden und somit die Häuser mit dem Grundgerüst nach drei Tagen bereits fertig aufgebaut sind. Dann haben wir vor der Werkshalle die Gelegenheit mit einem jungen Mitarbeiter zu reden. Er beantwortet unsere Fragen zur Ausbildung und Arbeitszeiten.

Im Anschluss stellt uns ein Jungunternehmer und Architekt (34) seine Firma vor. Sie bauen Häuser u.a. im traditionellen japanischen Holzbaustil und legen dabei großen Wert auf Qualität des Holzes. Alle Hölzer stammen aus der Region, da – so die Philosophie der Firma – diese an das Klima der Region bereits gewöhnt sind und die Häuser länger bewohnbar bleiben. Sehr spannend ist für uns die vorgestellte Strategie um junge Mitarbeiter anzuwerben: Das Motto lautet hierbei den jungen Mitarbeiterin eine Vision für die Zukunft zu geben. Sie wenden somit kein Senioritätsprinzip an sondern eine Bewertung der Arbeitsleistung.. Dabei zählt ebenfalls „ein guter Mensch zu sein“ und auf „Kernwerte“ wie Reinlichkeit, Ordnung und Pünktlichkeit zu achten. Alle Mitarbeiter sind sozialversichert angestellt, was besonders für Zimmermänner in Japan nicht immer üblich ist. Als wichtige Ziele für die Zukunft setzt sich der Geschäftsführer: mehr Frauen im Baugewerbe und dass die Mitarbeiter stolz auf ihre Firma sind.

Lecker Tee und Snacks erwarten uns

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus, haben wir die Gelegenheit ein Haus zu besichtigen, welches von der Firma vor zwei Jahren gebaut wurde. Wir fühlen uns sehr geehrt. Uns öffnet ein älteres Ehepaar. Zunächst dürfen wir uns das Haus anschauen. Der Firmenchef erklärt uns, dass das Haus in einer U Form gestaltet ist. In einem Flügel des Hauses liegt der öffentliche Bereich, wo Gäste wie wir empfangen werden, und in dem anderen Teil sind die privaten Zimmer. Wir nehmen in zwei großen Räumen an japanischen Tischen Platz und bekommen alle einen leckeren japanischen Tee mit einem Marshmallow. Besonders toll fanden wir, dass unsere überreichten Geschenke gleich auf den Hausschrein platziert wurden.

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