An diesem morgen geht es schon früh los, zu unserem letzten Firmenbesuch in Japan. Als wir ankommen empfangen uns die gut gelaunten Mitarbeiter schon vor dem Gebäude. Schnell geht es, nach einer herzlichen Begrüßung, in die Empfangshalle, wo schon alles für einen spannenden Vortrag bereitsteht. Wir setzen uns und begutachten die ausführlichen Handouts.
Schnell wird klar, dass wir hier in einer Holzverarbeitung gelandet sind, die ihr Handwerk versteht. Hier werden nicht nur stumpf Pfosten zugeschnitten, sondern ganze Fundamente für die einzigartigen japanischen Holzhäuser gebildet. Diese sind in der ganzen Welt bekannt, weil die moderne japanische Architektur weltweiter Vorreiter ist was Katastrophenschutz und Erdbebensicherheit angeht.
Zudem gibt es einige Gründe, die für ein Haus aus Holz sprechen. Denn die Häuser sind nicht aus billigem Ikea Holz, sondern aus hochwertiger Zypresse oder Zedern. Diese Hölzer sind lokal verwurzelt und so spart man Transportkosten und schont gleichzeitig das Klima. Doch der größte Vorteil bietet sich dadurch, dass sich das Holz an das Klima angepasst hat. Außerdem kommt man als Besitzer eines Holzhauses in den Genuss der weitreichenden japanischen Tradition.
Leider ergeht es diesem schönen Handwerk hier ähnlich wie dem Handwerk in Deutschland – es verliert immer mehr an Zukunftsperspektive. Junge Menschen schreckt der Ruf des Zimmermanns ab. Hier in Japan gilt er als Tagelöhnerhandwerk ohne Absicherung. Dadurch kommen nicht genug junge Menschen nach, um das Handwerk zu erhalten.
Nach all diesen Informationen, die wir durch den Vortrag erhalten haben, kommen wir nun zum praktischen Teil. Wir erhalten eine Führung durch die Produktion.
Bevor wir uns auf den Weg machen und eine Familie uns ihre Tür zu einem traditionellen Holzhaus öffnet, haben wir die Möglichkeit einem jungen Zimmermann noch ein paar Fragen zu stellen. Wir erfahren, dass hier noch viel Wert auf Handarbeit gelegt wird und Menschen in ihrer Arbeit von den Maschinen unterstützt werden – nicht andersherum.
Es überrascht uns, dass ein Holzhaus innerhalb von nur 2-3 Tagen komplett errichtet ist.
Zum Abschluss werden wir verabschiedet, wie wir empfangen wurden. Sehr herzlich, mit großem Enthusiasmus und natürlich mit einem Lächeln.