Bericht vom Gastfamilienwochenende der japanischen Delegation (verfasst von Christoph)

Vom 11.-13.August fand das Homestay bzw. Gastfamilienwochenende der japanischen Delegation in Deutschland statt. Meinen Gast hatte ich bereits beim Wochenendseminar in Ravensbrück kennengelernt und so blickte ich voller Vorfreude auf ein weiteres gemeinsames Wochenende. Nachdem wir ihn am Freitag in Erfurt abgeholt hatten, zeigte ich ihm abends noch die Chemnitzer Innenstadt. Besonders angetan war er dabei vom Kassberg, einem Viertel aus der Gründerzeit. Natürlich durfte auch der Besuch des Karl-Marx-Monuments nicht fehlen. Als wir beim Abendessen über Schnitzel und Kartoffelsalat saßen und nebenbei unser Japanisch- bzw. Deutschbuch aufgeschlagen hatten, platzte es plötztlich aus ihm heraus: „Das ist mein Gastgeschenk!?“ und er stellte einen großen Beutel auf den Tisch, der für allgemeine Begeisterung sorgen sollte.

Da die japanische Delegation während ihres Besuchs in Deutschland bereits ein umfangreiches Programm absolviert hatte, verbrachten wir einen entspannten Tag mit Basketball, Rudern und einem Besuch in den Kunstsammlungen. Den Abend ließen wir dann in der ein oder anderen Kneipe ausklingen.

Am Sonntag ging es früh zurück nach Erfurt, um rechtzeitig zur Auswertungsrunde zurück zu sein. Dabei präsentierten die Teilnehmer aus Japan, was sie während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes in Deutschland alles gelernt haben – und welche Erfahrungen sie auch bei sich zu Hause integrieren wollen. Besonders auffällig dabei war, dass sich im Rahmen des Themas „Work-Life-Balance“ viel um die Arbeitnehmerrechte und deren gründlichere Wahrnehmung drehte. So wird in Japan beispielsweise durchschnittlich 50% des dem Arbeitnehmer rechtlich zustehenden Jahresurlaubs tatsächlich in Anspruch genommen. Hier wollten zahlreiche Teilnehmer zu einem Bewusstseinswandel beitragen. Am Abend war noch die Sayonara- („Auf-Wiedersehen-“) Party in der Engelsburg. Gastgeber und Gäste konnten sich wunderbar austauschen und einen japanischen Kulturbeitrag genießen. Nach wie vor bin ich fasziniert davon, wie gut wir uns trotz eingeschränkter gemeinsamer Sprachkenntnisse verständigen konnten.

Homestay-Weekend der japanischen Delegation (verfasst von Isabell)

Endlich war es soweit. Das homestay-Weekend vom 11.-13.08.2017 war nach dem tollen Kennenlern-Wochenende in Fürstenberg/ Havel das nächste Highlight mit der japanischen Delegation.

Viele Überlegungen, Planungen und erster E-Mail-Austausch gingen voraus, um möglichst allen Wünschen unseres Gastes, Ayame, nachzukommen, auch wenn sie schon zum fünften Mal Deutschland besucht. Was bereits frühzeitig bekannt war, dass Ayame als Lehrerin, gern mehr über deutsche Schulen sowie den Alltag von Lehrern und Schülern kennenlernen wollte. Umso besser passte es, dass die Schuleinführung unserer Nichte bevorstand.

So hatten wir ein wenn auch volles, doch sehr geselliges, lustiges und erlebnisreiches Wochenende mit vielen Programmpunkten. Und selbstverständlich wurde alles fotodokumentiert 🙂 .

Freitag, 11.08.2017

Ankunft in Eisenach gegen 15:30 Uhr, kurzes Verschnaufen für Ayame bei Kaffee und Kuchen. Dann ging es schon in die Schule meines Partners zu einer persönlichen Führung durch die historischen Schulräume des Gymnasiums. Interessant war dabei die direkte Gegenüberstellung mit japanischen Schulen.

Zum Abendbrot hat Ayame ein typisch japanisches Essen für uns und drei weitere Freunde zubereitet, welches für uns zwar durch den Mix aus Kartoffeln mit Nudeln ungewöhnlich, aber doch sehr lecker war. Begeistert und überaus dankbar waren wir zudem von der Vielfalt, Menge und Qualität der Gastgeschenke (für jeden!), welche für viel Unterhaltungsstoff am Abend sorgten. Für ein Fotoshooting schlüpften die Damen dann noch in den weit gereisten Yukata von Ayame.

Samstag, 12.08.2017

Statt langem Ausschlafen begann der Tag mit einem leckeren, deutschen Frühstück bereits zu früher Stund‘, um pünktlich 10 Uhr bei der Schuleinführung zu sein. Die vielen schick gekleideten Schulanfänger mit ihren kindshohen Zuckertüten zu sehen, eine weitere Schulführung und die herzliche Aufnahme in unsere Familie machten den Tag für Ayame ganz besonders. Aufgrund ihres sehr guten Deutschs und Englischs gab es auch keinerlei Berührungsängste mit den 20 Gästen und wir hatten viel Spaß zusammen beim Musizieren, Origami falten und bei angeregten Unterhaltungen.

Einen Klassiker wollten wir Ayame nicht vorenthalten und so besuchten wir noch die Wartburg am Abend, mit Turmbesteigung und Blick über den Thüringer Wald sowie kleinem Exkurs über die deutsch-deutsche Geschichte.

Sonntag, 13.08.2017

Wir trotzten dem Regen und wanderten durch die Drachenschlucht bei Eisenach, bevor es mit dem Zug zurück in die Landeshauptstadt ging. In kürzester Zeit bereitete dort die japanische Delegation alle neu gewonnenen Erkenntnisse des Deutschland-Programmes in einer Abschlusspräsentation auf. Krönender Abschluss war die Sayonara-Party am Abend mit den Gastfamilien, ehemaligen Programmteilnehmern, Engagierten usw. Die sportive Tanzeinlage der japanischen Delegation begeisterte alle Anwesenden und so brach das Eis schnell. Bei geselligem Beisammensein klang die erlebnisreiche Zeit aus und die aufkommende Trauer über den Abschied wurde schnell zur Vorfreude auf das baldige Wiedersehen im November.

 

vl.n.r.: Ayame (jap. Delegation 2017), Isabell (dts. Delegation 2017), Richard (Partner v. Isabell) vor dem Meininger Stadtschloss

 

Ein großes Dankeschön an alle am Programm so fleißig Engagierten, dass ihr uns diesen Kulturaustausch ermöglicht! Ihr seid klasse!

Eindrücke vom homestay-weekend: